top of page

IM SCHNECKENHAUS

ich hab kein mitleid für mich selbst, viel zu selten für dich

die letzte brücke gesprengt, die letzte grenze in sicht

zwischen hunderten von leuten, fühl mich trotzdem allein

steh in unsichtbaren mauern, zwar geborgen, doch klein

bin verloren im sein

 

vor fünf minuten gekommen, fühl ich mich eigentlich nach gehen

den blöden job nicht bekommen, doch eigentlich wollt ich nur den

vermiss im winter die wärme und im sommer den schnee

fällt mir fast nicht mehr auf, wenn ich im sonnenschein geh

im sonnenschein steh

 

wenn der himmel bricht, mir so vieles verspricht

kommt der zweifel in mir, ich hab's erlebt, ich war schon hier

und wenn's am schönsten ist, ich nichts mehr vermiss

dann nehm ich reissaus und reiss aus

 

ich bin viel zu träge, trotzdem lauf ich zu schnell

bin am tag reichlich dunkel, in der nacht viel zu hell

ich hab noch so viel zu sagen, indes find ich kein wort

will doch nur noch nach hause und es trägt mich weit fort

nur weiter hinfort

 

wenn der himmel bricht, mir so vieles verspricht

kommt der zweifel in mir, ich hab's erlebt, ich war schon hier

und wenn's am schönsten ist, ich nichts mehr vermiss

dann nehm ich reissaus und reiss aus

 

jetzt steht meine welt still, seit donnerstag abend

bitte öffne die augen und nimm mich in den arm

atemmaschine und herzgerät

plötzlich hat die welt für dich zu schnell gedreht

aufwärts, in ein unbekanntes land.

 

und was wichtig schien, hat das niedergeschrien

fühlt' mich so oft in not, schau ich zurück, lach' ich mich tot

weil's mich selbst auffrisst, ich dich so vermiss

glaub's mir, das ist es nicht wert

 

wenn's am schönsten ist und du nichts mehr vermisst

dann mach die augen auf

written by Rainer Ammann and Joris Buchholz

performed and produced by Mark Luto 

℗ 2016

bottom of page